Anwohnerinnen und Anwohner der Rhesi-Strecke wollen maximale Aufweitungen
Das Projekt RHESI basiert auf Grundzügen, die im Entwicklungskonzept Alpenrhein aus dem Jahr 2005 bereits vorgezeichnet sind. 2015 stellten die Umweltverbände anlässlich des 10jährigen Jubiläums fest, dass keine der 19 vorgezeichneten Rhein-Aufweitungen umgesetzt war. Auch das Projekt RHESI kommt nicht in Gang, bzw. ist wegen politischer Intervention durch verschiedene Gemeinden blockiert, dies vor allem wegen Konflikten mit der Landwirtschaft und der Grundwassernutzung.
Mit einer Umfrage haben die Umweltverbände daher untersucht, ob die Bevölkerung die Ängste der Gemeinden teilt. Das Büro MIS-Trend hat hierzu eine repräsentative Umfrage in den betroffenen RHESI-Gemeinden durchgeführt (424 Telefoninterviews: 225 Kanton St.Gallen; 119 Land Vorarlberg) und 2015 die Ergebnisse ausgewertet. Bereits 2011 fühlten die Umweltverbände mit einer Umfrage erstmals den Puls der Bevölkerung.
Beiden Umfragen gemeinsam ist, dass die Bevölkerung a) sich bezüglich Hochwasserschutz in falscher Sicherheit wiegt; b) einen grossen Informationsbedarf zu RHESI hat; c) eine grosse Sehnsucht nach einem lebendigen und natürlichen Rhein hegt, den sie in der Freizeit erleben will; d) die rasche Umsetzung fordert.
Die neue Umfrage hat zusätzlich gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung klar die naturnahste Variante K1 will und dass die Nutzungskonflikte dafür überwunden werden sollen. „Eine wichtige Erkenntnisaus der Umfrage ist für uns, dass die Menschen trotz der Nutzungskonflikte beim Trinkwasser und der Landwirtschaft das Naturparadies wollen und keine abgespeckte Variante“, freut sich Lukas Indermaur von der Umweltplattform Lebendiger Alpenrhein. Die Politik sei nun gefragt und solle der Bevölkerung und der Natur zu ihrem Recht verhelfen.
Quelle: News der Umweltplattform Lebendiger Alpenrhein