Hunderte Begeisterte strömten am Sonntag an den Rhein bei Balzers – Eltern und Kinder, Interessierte und auch Politiker/innen. Der Vorarlberger Umweltminister Johannes Rauch ermunterte Liechtenstein, die Rheinaufweitungen mutig anzupacken.
Das Rhy-Fäscht war wieder ein Grosserfolg. Kinder und Erwachsene genossen trotz teilweise garstigem Wetter die vielfältigen Angebote: Kanufahren, den Rhein im Sand bauen, Ponyreiten, den Rheinholzer-Haken schwingen und vieles mehr. An den Ständen der Organisatoren war viel Interessantes über die Natur zu erfahren und sogar eine Exkursion zum Thema Spinnen stand auf dem Programm.
Es braucht Mut und Durchhaltewillen
In den Ansprachen fragte der Balzner Gemeindevorsteher, warum bei so vielen Vorteilen von Rheinaufweitungen in Liechtenstein noch keine Taten zu erkennen seien. Er verwies aber auch auf die Komplexität eines solchen Unterfangens. Jedenfalls wünsche er sich, dass er die Aufweitung des Alpenrheins noch erleben werde.
Die Liechtensteiner Umweltministerin Dominique Hasler verwies auf die Bestrebungen der Regierung, bei den dringend nötigen Dammsanierungen Sicherheit, Natur und Erholung unter einen Hut zu bringen. Man gehe nach einem Baukastensystem vor und schaue, wo mit welcher Massnahme die Sicherheit garantiert werden könne. Dabei seien auch Aufweitungen als Sicherheitsmassnahmen zu betrachten.
Ihr Amtskollege Landesrat Johannes Rauch, Umweltminister von Vorarlberg, berichtete begeistert vom Projekt Rhesi – Rhein: Erholung und Sicherheit. Dies sei als Sicherheitsprojekt ein Generationenwerk. Es werde im schweizerisch-österreichischen Teil des Alpenrheins sehr schöne, bis zu 400 Meter breite Aufweitungen geben, die die Sicherheit ebenso erhöhen wie die Biodiversität und die Zugänglichkeit für die Bevölkerung. Rauch verzichtete darauf, als Gast in Liechtenstein Ratschläge zu verteilen; er versicherte aber, dass es sich lohne, den Dialog mit der Bevölkerung zu beginnen und ein solches Abenteuer anzupacken. Dafür brauche es etwas Mut und Durchhaltewillen. Das sei aber unumgänglich und er sei sich sicher, dass die nachfolgenden Generationen für die Aufweitungen dankbar sein werden.
Die Organisationen – Werkstatt Faire Zukunft, Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz, Aqua Viva, WWF, Ornithologischer Landesverband und Botanisch-Zoologische Gesellschaft – freuten sich vor allem über die vielen strahlenden Kindergesichter. Sie hoffen, dass diese Kinder schon in wenigen Jahren an einem befreiten Alpenrhein spielen und feiern können.